Donnerstag, 6. November 2014

DVD Empfehlung: ASANA-INDEX von Lalla Turske & Vilas Turske


 
Heute möchte ich Euch eine DVD vorstellen, die mir wirklich gut gefällt und sich von den bisher erschienenen DVDs doch ein wenig abhebt.

Die beiden Anusara Yogalehrer Lalla & Vilas Turske aus Berlin haben eine Art Nachschlagewerk der wichtigsten und am häufigsten praktizierten Asanas auf den Markt gebracht. Genauer gesagt ist aktuell die erste von insgesamt 6 geplanten DVDs erschienen und umfasst bereits 25 Asanas, die präzise und Schritt für Schritt angeleitet werden.


Wie sind die Videos aufgemacht?

Die einzelnen Clips sind eher schlicht aufgemacht, wobei schlicht vielleicht nicht unbedingt das richtige Wort hier ist, eher dem Fokus entsprechend. Nämlich mit Blick auf die Asana und deren Ausrichtung als solche. Ihr kennt sicher alle diese hübsch gemachten Yoga DVDs – mit toller Kulisse (am Strand bei Meeresrauschen oder in den Bergen mit atemberaubendem Blick) werden tolle Yoga Sequenzen von tollen Lehrern in meist noch tollerer Kleidung vorgetragen. Versteht mich nicht falsch, ich find die super und mag diesen, ich nenn ihn mal Glitterlook. Ich steh auf hübsche Aufmachungen und Liebe fürs Detail. Aber sind wir mal ehrlich, ist es nicht oft so, dass das viele Drumherum manchmal auch ablenkt vom Wesentlichen? Nämlich einer korrekten Ausrichtung und die Aufmerksamkeit hin ganz zu dir. Erst neulich habe ich ein tolles Video einer australischen Yogalehrerin gesehen und war mehr damit beschäftigt, diesen unglaublichen Ausblick aus dem Strandhaus und ihren noch unglaublicheren Körper zu bewundern, als die Yogasequenz als solche wahrzunehmen. Aber gut, ich schweife ab. Jedenfalls finde ich die Aufmachung von Lalla und Vilas wirklich gelungen. Sich eben wirklich mal auf das Wesentliche zu beschränken. Und da ich sowieso ein großer Anusara-Liebhaber bin, brauchten mich die Ausrichtungsprinzipien an sich gar nicht mehr überzeugen.  

Ein wenig Vorsicht vielleicht an alle Anfänger. Die Asanas sind frei und ohne sequentiellen Aufbau zusammengestellt. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vorher gründlich aufzuwärmen. Aber dieser Hinweis steht auch noch einmal mit auf der DVD, die es hier zu bestellen gibt.

Fazit: eine schöne Idee und für Yogis mit ein wenig Vorkenntnissen uneingeschränkt zu empfehlen! Daumen hoch nach Berlin! :)

 



Hast Du auch ein Yoga Vorurteil?

Guten Morgen meine Lieben,

heute gibt es meinen neuen Artikel für das happy mind magazine. Es geht um Yoga und Vorurteile!
Wie sieht der typische Yogi in euern Augen aus?
Ich sage: weg mit dem Schubladendenken, her mit mehr Offenheit!

Und hier der Lesestoff: http://www.happymindmagazine.de/yoga-mythen/

 
http://www.happymindmagazine.de/yoga-mythen/
 
 


Montag, 3. November 2014

Ustrasana – eine Haltung für den ultimativen Energiekick!



 

Wenn es eine Haltung gibt, die meiner Meinung nach die Asana für einen schnellen Energiekick ist, dann ist das wohl USTRASANA – die Kamelhaltung. Ich liebe sie. Und das war nicht immer so, denn ich glaube – gerade zu Beginn der Yogapraxis – hat man mit dem Kamel zu kämpfen und das ist auch gut so. Denn ich glaube, es braucht diese Art von Prozess, um einiges mitzunehmen.

Fangen wir mal bei der Namensgebung an: das Kamel. Ich habe ein wenig recherchiert, konnte aber nicht genau herausfinden, warum die Asana ausgerechnet den Namen des großen Pflanzenfressers erhalten hat. Dafür aber eine Vermutung und die gefiel mir ausgesprochen gut und passt, wie ich finde, wie die Faust aufs Auge. Kamele sind sehr geduldige, ruhige und genügsame Tiere. Das müssen sie wohl auch, denn oft leben sie in unfassbar heißen und trockenen Gegenden und müssen – als wäre die Hitze nicht schon Meisterung genug – als Last- und Nutztier dem Menschen ihre Dienste leisten. Diese Herausforderung meistern sie auf die wohl entspannteste Art und Weise, mit Grazie und Ruhe dienen sie dem Menschen und überleben seit vielen Tausenden von Jahren. Ich glaube, wenn sie sprechen könnten, würden sie zufriedend nicken und auf die Frage „wie geht’s?“ ein ruhiges und entspanntes „passt schon!“ antworten.
Was aber hat das mit Ustrasana zu tun? Wer die Asana ein paar Mal geübt hat, der merkt schnell: mit Nervosität und Hektik kommen wir nicht weit. Es geht um Spüren, Annehmen, Akzeptieren und Loslassen. Wir müssen unsere Kraftreserven sparsam einsetzen, um es lange auszuhalten und unser Ego hat hier in dieser Asana mal so gar kein Mitspracherecht - Hingabe und Offenheit sind die Stichworte.

Ustrasana ist eine Rückbeuge. Wie bei fast allen Rückbeugen wird der Brustkorb geöffnet, die Bauch- und Oberschenkelmuskeln gedehnt und die Wirbelsäule, der natürlichen Form entgegen, gestreckt. Rückbeugen heißen immer auch ein Stück Überwindung, schließlich richten wir uns sonst immer nach vorne hin aus und alles was hinter uns ist, ist ungewiss, nicht kontrollierbar und somit oft unangenehm und mit Ängsten versehen. Ist Gefahr in Verzug, körperlich als auch emotional, schützen wir instinktiv das, was am verletzbarsten ist, nämlich unseren Brust- und Bauchraum. In Rückbeugen sind es genau diese Bereiche, die aber geöffnet und gedehnt werden – wir werden somit viel angreifbarer und das müssen wir erst einmal akzeptieren. Diese Ängste zu überwinden, lässt uns aber auch stärker werden und hilft universelles Vertrauen zu schulen.

Und was machen Rückbeugen außerdem? Richtig, sie versehen uns mit einer überdimensional großen Schubkarre voll an Energie. Ich liebe dieses vibrierende Gefühl nach einer Rückbeugen Klasse.

Also – ab aufs ans Kamel. Hier die Anleitung:
Nehme einen Kniestand ein (um es ein wenig einfacher zu machen stelle die Zehen auf). Zwischen den Knien ist ein etwa faustdicker Abstand. Die inneren Oberschenkel ziehen sanft nach hinten, das Steißbein zieht nach unten und vorne. Die Gesäßmuskeln sind angespannt.
Einatmend ziehe den Oberkörper lang, ausatmend bringe abwechselnd beide Hände auf die Fersen, Finger zeigen nach hinten. Öffne dein Brustkorb, hebe das Brustbein an, ziehe den Bauchnabel sanft nach innen, die inneren Oberschenkel ziehen weiter sanft nach hinten, die äußeren Unterschenkel Richtung Boden. Drücke Schienbeine und Fußspann feste in den Boden. Als letztes lege den Kopf sanft zurück, versuche aber den Nacken dabei lang zu lassen.
Atme ruhig und gleichmäßig, lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Beobachte wie dein Körper reagiert.
Achtsam und langsam löse auf: drücke Schienbein und Fußspann in den Boden und hebe dein Herz zuerst wieder langsam nach oben. Richte die Wirbelsäule auf und als letztes hebe den Kopf. Nimm einen Fersensitz ein und spüre nach. Spüre die unglaubliche Energie, die Hitze, die entstanden ist und sich in deinem Körper ausbreitet!

Vielleicht noch ein paar gutgemeinte Ratschläge: ohne vorheriges Aufwärmen sollte diese fortgeschrittene Asana nicht ausgeführt werden. Außerdem ist es ratsam, gerade zu Beginn, unter Aufsicht eines Lehrers zu üben. Ich übe diese Asana außerdem gerne mit einem Yogablock (ein dickes Buch tut es auch) zwischen den Oberschenkeln, dann während der Haltung den Block fest zusammendrücken.

 
HAVE FUN!