Mittwoch, 8. Januar 2014

Warum dich Yoga zu einem besseren Menschen macht - Teil 1


Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass wir vor unserer Yoga Praxis alle Menschen mit schlechten Absichten waren, aber Yoga verändert. Und eben nicht nicht nur körperlich. Ich erinnere mich, als ich damals, vor meiner ersten Yogastunde in Australien, eine Broschüre in der Hand hielt auf der stand „Yoga will make you a better and happier person!“ Fand ich gut und hat mich angesprochen, aber ich muss gestehen, ich dachte damals doch eher an eine gute Marketing Strategie. Ähnlich wie: diese Vitaminkapseln offenbaren Ihnen ein völlig neues Leben. Oder: mit unseren Rezepten essen Sie sich glücklich.
 
Ich meine, wer möchte das nicht - ein glücklicher Mensch sein und ein ausgefülltes Leben führen?! Angesprochen fühlt sich hier wohl fast jeder. Jedenfalls habe ich mich angesprochen gefühlt und habe daraufhin die nächste Yogastunde besucht. Okay, den eigentlichen Stupser erhielt ich von meinem Surflehrer, der meinte, Yoga wäre gut als Ausgleich zum Wellenreiten, aber diese Broschüre hatte mich ebenfalls neugierig gemacht. Und was ich dann tatsächlich erleben durfte, derzeit erlebe und auf meinem weiteren Yogaweg  hoffentlich noch erleben darf, damit habe ich nicht gerechnet. Zunächst fühlte es sich einfach toll an so nach einem Tag auf dem Brett einmal in alle Richtungen gedehnt zu werden und diese spezielle spirituelle, friedvolle Atmosphäre im Raum hatte mich sowieso direkt gepackt. Also bin ich, zurück in Deutschland, drangeblieben. Ja, und mit der Zeit wurde Yoga zu einem Teil von mir. Es war wie das Treffen eines Freundes,  der es gut mit mir meint und mich damals liebevoll an die Hand genommen hat um mich stets zu begleiten auf dem Weg meines Lebens, der mir den Sinn des Daseins nähergebracht hat und in dessen Arme ich mich zurückziehen kann wenn ich traurig bin. Ein weiser Freund, der mich daran erinnert, liebevoll und positiv zu denken, wenn ich vielleicht gerade etwas verurteile oder negativ bin. Der mich darauf hinweist, das Gute in jedem Menschen und vor allem in mir selbst zu sehen. Der mir zeigt, wie wunderschön die Welt da draußen sein kann und mir ein Zeichen gibt, wenn es mal wieder ganz besonders wichtig ist einfach einmal tief einzuatmen. Ganz schön große Worte, ich weiß. Aber ich bin wirklich jeden Tag voller Dankbarkeit für diesen treuen Freund an meiner Seite.

Doch wie genau verändert Yoga? Mal abgesehen von einem strafferen Po!? Und vor allem – wieso sollte ich ein besserer Mensch dadurch werden!? Die Antworten möchte ich in diesem und in den nächsten Posts gerne erläutern:

Mitgefühl

Wir alle sind auf eine gewisse Art verschlossen. Das ist gar nicht immer schlecht und schützt uns vor Verletzungen. Bei den meisten ist dieser Raum um das Herz herum allerdings mit einer dicken Eisentür versehen und es schafft kaum einer auch nur in die Nähe zu gelangen. Yoga öffnet. Das ist auch der Grund, warum vielen am Anfang der Praxis (oder auch noch nach vielen Jahren) Rückbeugen, also sogenannte Herzöffner, besonders schwer fallen. Das nötige Vertrauen hierzu fehlt uns oft. Regelmäßiges Praktizieren hilft uns, unseren Herzraum stetig zu öffnen. Und ja, wir werden anfälliger für Berührungen in diesem Bereich, aber das ist auch wunderschön. Ich merke, dass mich gewisse Dinge mehr berühren als früher, weniger meinen Verstand ansprechen, als mich im Herzen zu berühren – Geschichten, Lieder, Gespräche, Begegnungen mit lieben Menschen. Ich denke, wir lernen durch regelmäßiges Praktizieren wieder mehr mit dem Herzen zu sehen und zu entscheiden. Letztes Weihnachten hatte ich wieder so ein Moment. Heiligabend gehen wir mit der Familie immer zur Christmesse in die Kirche. Ich muss dazu sagen, dass ich mich nicht als sonderlich religiös oder kirchenbezogen bezeichnen würde, aber es gehört jedes Jahr irgendwie bei uns dazu. Jedenfalls wurde zum Ende der Messe ein Brief von der evangelischen Organisation „Brot für die Welt“ vorgelesen. Das ist nicht neu, das passiert jedes Jahr. Und auch die Wortwahl war ähnlich wie in den Jahren zuvor. Aber dieses Mal und nach diesem intensiven Yoga Jahr, hat es mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Dies ist nur ein Beispiel, aber es ist tatsächlich so, Yoga öffnet unser Herz und lehrt uns mehr Mitgefühl in diese anonyme Welt zu bringen. Für uns selbst, für die Menschen und Lebewesen um uns und auf der ganzen Welt. Ein weiterer Grund, warum sich viele, mit zunehmender Praxis, dazu entscheiden, vegetarisch oder vegan zu ernähren. Ein Leben in Frieden und Harmonie. Lokah samstah sukhino bhavantu.

Weitere tolle Gründe Yoga zu praktizieren gibt es im nächsten Post.

Einen sonnigen, friedvollen Tag!

Om Shanti
Vanessa

 
 
 
 

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