Freitag, 20. Dezember 2013

Die Zauberkraft des Mantras



In den Anfängen meiner Yogapraxis stand ich dem Singen des OMs in der Yogaklasse relativ neutral gegenüber. Es hat mich jetzt nicht weiter gestört, aber ich hätte auch gut darauf verzichten können. Ich wusste, da passiert irgendwas mit Vibration und Schwingung im Körper, aber ansonsten hab ich mich nie weiter mit dem Thema beschäftigt. Generell das Singen ist so eine Sache. Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Singen! Ich könnte zu fast jeder Tageszeit singen. Wäre da nicht das Problem mit der Stimme. Ich will jetzt nicht sagen sie ist grauenhaft schlimm, aber ich glaube sie ist auch nicht weit davon entfernt. Hinzu kommt ein tiefsitzendes Trauma aus der Grundschule. Dort wurde ich (fast als einzige) aus dem Chor ausgeschlossen, weil unsere übermotivierte Rektorin meinte ich wäre talentfrei. Tsss… okay, ganz unrecht hatte sie damals nicht, aber gemein fand ich es trotzdem! Und wie man merkt, die Erfahrung hat sich fest in meinem Innersten verwurzelt. Aber genug hiervon, ganz so schlimm ist es nicht.
 
Jedenfalls tauchte ich mit fortlaufender Yogapraxis immer mal wieder tiefer ein - in die Yoga Philosophie, in den Hinduismus, in die Spiritualität und in die Geschichte Indiens. Der Buddhismus hatte mich schon viele Jahre immer mal wieder begleitet. Daher kannte ich auch das OM als heilige mantrische Silbe bereits. Faszinierend, dass mit diesen zwei (oder auch drei) Buchstaben so unfassbar viel Geschichte und Philosophie verbunden ist. Wirklich eine heilige Silbe. Ach, alleine über das OM könnte seitenweise geschrieben werden. Thema hier sind ja die Mantren generell. Was ist eigentlich ein Mantra? Ich versuche es einmal:
Mantren sind heilige Worte oder Verse, geschrieben in der heiligen Sprache der Götter, nämlich in Sanskrit. Teilweise viele viele tausend Jahre alt und weitergetragen von dem Meister an seine Schüler. Mantren können still für sich, z. B. in der Meditation, rezitiert, laut aufgesagt oder gesungen werden und sind dabei so voller Kraft und Energie, dass sie sich tief in der Seele verwurzeln. Besungen werden bestimmte oder formlose Gottheiten, ein besonderer Aspekte einer Gottheit, Energien oder das Leben. Jedes Mantra hat seine eigene Qualität. Während und nach dem Rezitieren schwingt jede einzelne Silbe in unserem Körper nach und führt so zu Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Eine Art Reinigung findet statt, der Körper und alle Organe werden energetisiert. Mit diesem Wissen fühlte sich jedes OM erfüllter, magischer und spürbarer an.
Nochmal eine Yogastunde ohne OM? No way!

Während meiner Yogalehrer Ausbildung durfte ich dann zum ersten Mal an einem Kirtan teilnehmen. Das Singen von Mantren in der Gruppe, begleitet von wunderschönen Gitarrenklängen. Klingt nett, ist aber noch viel mehr als das! Es hat mich vollkommen umgehauen. Ich hatte irgendwann mal in einem Buch gelesen, dass das Mantren singen schlechte Emotionen wie Wut, Hass und Trauer aus dem Herzen spülen und mit kraftvollen und schönen Emotionen wie Liebe und Zuneigung füllen kann. Und genau das hab ich erleben dürfen. Echt jetzt! Eine Kraft, die fast greifbar im Raum schwebt, eine unglaubliche Energie, die man regelrecht fühlen kann und die über jede Pore tief ins Herz strahlt. Tränen fließen, Reinigung findet statt. Wow! Es war wirklich mit einer der tollsten Momente auf meinem bisherigen Yogaweg. Ähnlich wie diese Momente in der Praxis, während einer Asana oder in der Meditation, wenn, manchmal nur für einen klitzekleinen Moment, dieses Gefühl von Klarheit da ist, von bewusstem Dasein und von Wärme und Liebe. Dieser Moment, den man eigentlich nicht beschreiben kann, der einem aber liebevoll mitteilt, warum wir eigentlich praktizieren und warum dieses Yoga einem so viel mehr als nur ein gutes Körpergefühl gibt. So geht es mir zumindest.

Und es gibt da ein Mantra, das mich besonders fasziniert. Stimmt nicht, es gibt ganz viele, die ich toll finde und die mich berühren, aber dieses eine ist wirklich spannend und berührt mich tief. Das Gayatri Mantra.

Mit diesem Mantra begrüßen viele Hindus und Buddhisten täglich die lebensspendende Sonne als Sinnbild der Schöpfung und bitten zeitgleich um geistige Erleuchtung. Früher war dies nur den höchsten Kasten vorbehalten, heute zieht es sich durch alle Schichten, durch die ganze Welt. Es ist die wohl bedeutendste vedische Hymne, die „Mutter der Veden“ und das ist für mich so unfassbar faszinierend. Morgens höre ich das Mantra ganz oft, schließe die Augen und stelle mir vor, wie viele Jahrtausende diese Worte schon überstanden haben, wie sehr wir alle miteinander verbunden sind während die heiligen Silben des Mantras im Universum schwingen. Auf unterschiedlichen Kontinenten, Menschen unterschiedlicher Kulturen und Lebensweisen – alle halten sich an die Kraft und an den Frieden des Mantras und werden somit eins. Ein wunderschöner und berührender Gedanke! Findet ihr nicht?

Und hier der Text:

oṃ bhūr bhuvaḥ svaḥ
tát savitúr váreniyaṃ
bhárgo devásya dhīmahi
dhíyo yó naḥ pracodáyāt


Es gibt so viele Übersetzungen dieses Mantras und keine trifft es wohl genau. Sinngemäß wird die Herrlichkeit des Lichts, welche die drei Welten erleuchtet, besungen. Wir verehren den Glanz und die Gnade, die diesem Licht erstrahlt, die Quelle allen Seins, die höchste Wahrheit und bitten zeitgleich um Erleuchtung des Geistes.
Die Sonne ist für mich unfassbarer Energiespender.  Eine Kraft, die spürbar verzaubert und tief ins Herz strahlt. Mich führt dieses Mantra ein bisschen zurück zum Wesentlichen. Ich finde den Gedanken so zauberhaft, einfach die Kraft der Sonne, des Lichts, die Quelle allen Seins zu bitten, einem den Weg zu leiten, Kraft zu spenden und so vielleicht ein Zeichen zu geben, warum wir alle hier sind.

Und hier das Gayatri Mantra, gesungen von der zauberhaften Deva Premal:



Ganz viel Liebe an alle so kurz vor Weihnachten
 



Namaste 
Vanessa

 
 
 
 
 


Donnerstag, 5. Dezember 2013

Jahres-Resümee…


Ende 2012 hatte mich ein Artikel in einer Zeitschrift dazu inspiriert, das vergangene  Jahr einmal rückblickend zusammenzufassen. Aufzuschreiben auf was ich stolz bin, auf was vielleicht weniger. Was sich geändert hat, was sich wiederum nicht geändert hat, aber ändern sollte. Wie hab ich mich persönlich verändert im Laufe des Jahres, mit wem möchte ich vielleicht noch etwas klären und was alles möchte ich nicht mit ins Jahr 2013 nehmen. Und zu guter Letzt, wie soll das nächste Jahr überhaupt aussehen? Gibt es Projekte, die ich angehen möchte? Dinge, die ich mir selbst schenken kann? Mehr Zeit für mich vielleicht…

Jedenfalls habe ich damals fleißig geschrieben und mein Werk anschließend gut verstaut! Im Laufe des Jahres habe ich tatsächlich gar nicht mehr an diese Notizen gedacht – bis gestern! Wieder dank eines Artikels, dieses Mal auf der Internetseite mindbodygreen.
Anschließend habe ich also aufgeregt die alten Notizen gesucht und tatsächlich gefunden (wer mich kennt, der weiß, dass das nicht so einfach ist in meiner „speziellen Papierordnung“).

Und was soll ich sagen!? Also, hättet ihr mich vorher gefragt: und Vanessa, wie war so dein 2013? Dann hätte ich wahrscheinlich folgendes gesagt: gut! Ich hab endlich meine Ausbildung zur Yogalehrerin angefangen (immer noch riesen Freude!!!!!), ich rauche nicht mehr und ja, da sind noch so die ein oder anderen Projekte die ich angegangen bin. Also im Großen und Ganzen akzeptabel, aber es war jetzt nicht das  überdimensionalemegasuper Jahr! Ja, bis ich meine Notizen las! Es ist fast alles eingetroffen was ich mir vorgenommen habe. Ich habe mich unbewusst verändert, Dinge abgelegt, die ich schon lange ablegen wollte, Dinge gemacht, die ich schon lange machen wollte, Freundschaften und Liebe mehr Platz gegeben in meinem Leben und ich bin auch noch relativ viel rumgekommen! Klar, es gab nicht nur strahlenden Sonnenschein und rosa Wölkchen, aber so zusammengefasst war es durchaus ein tolles Jahr 2013!

Deswegen mein aktueller Plan: das mach ich glatt nochmal!
Und dieses Mal mit Hilfe des oben genannten Artikels. Es handelt sich um 25 Fragen, die jeder für sich gut beantworten kann. Also ihr Lieben, macht mit - hier geht es zum besagten Artikel: 25 questions to ask yourself before the end of the year

Stifte spitzen, fleißig aufschreiben, Notizen gut verstauen und freudestrahlend ins Jahr 2014 starten! Es wird ein Bombenjahr – ich hab es im Gefühl.

Optimistische Grüße

 




Vanessa

 

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.
Hans Christian Andersen, (1805 - 1875)





 

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Vitaminbombe



Seit ich-weiß-nicht-wie-lange lese ich auf all den zauberhaften Rezepte-blogs von Grünkohlsalaten in den verrücktesten Varianten. Grünkohl im Smoothie kenn ich – lecker, aber als Salatersatz hat er mir noch nicht dienen dürfen. Inspiriert durch Juli's Grünkohlsalat , der yummi – mega lecker klang, habe ich mich gestern an meinen ersten Grünkohlsalat getraut und der sah so aus:

 
 
 
 

Zutaten:
5-6 Hände frischen Grünkohl
1 Khaki
1 Paket Räuchertofu
1 Glas Balsamico-Zwiebel
2 Tomaten
Fetakäse

Dressing:
2 EL Walnussöl
2 EL hellen Balsamicoessig
1 EL Löwensenf Balsamico
Ein paar Spriter Zitrone
Salz + Pfeffer

Zubereitung:
Grünkohl waschen,  die Blätter vom Stiel entfernen und ab in eine Schüssel damit. Räuchertofu und Tomaten in kleine Stücke schneiden und in der Pfanne anbraten. Anschließend über den Grünkohl geben. Khaki schälen und kleinschneiden, Balsamico-Zwiebeln einmal durchschneiden und auch mit dazu und dann noch den Feta Käse drüber bröseln. Eigentlich sollte noch Avocado mit rein, die hat den Weg nachhause aber nicht geschafft und liegt wohl noch immer an der Kasse im Supermarkt.
 
Für das Dressing alles miteinander vermischen und über den Salat geben. Und als Düsseldorferin muss ich an dieser Stelle Werbung für den besten Senf ever geben: Löwensenf – hier: Balsamico fruchtig! Toll für Salate! Aber es gibt noch haufenweise andere tolle Gläschen.

Alles miteinander vermengen und genießen! Toll auch für den nächsten Tag im Büro und wie ihr sehen könnt – Grünkohl wurde auch direkt noch zum Smoothie verarbeitet!


 
 
Guten Appetit!