Donnerstag, 17. Oktober 2013


NIYAMAS

Heute geht’s um die zweite Stufe auf dem Weg zur Erleuchtung (kleiner Ansporn! J) – die NIYAMAS! Während sich die Yamas mit dem Umgang mit anderen beschäftigen, geht es hier darum, wie wir mit uns selbst umgehen.
 

Das erste Prinzip: SHAUCA –Reinheit

Sowohl die körperliche als auch die innere/geistliche Reinheit ist gemeint. Ich denke, zu der körperlichen Grundpflege brauche ich an dieser Stelle nichts zu sagen, das sollte für jeden (eigentlich) klar sein! Hier helfen aber auch einige Reinigungsübungen, die sogenannten Kriyas, dazu werde ich aber an einer anderen Stelle noch einmal näher drauf eingehen (lesenswert! Sehr spannend!). Im Hatha Yoga gelten die Asanas (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemübungen) als Mittel zur inneren Reinheit. Jeder der bereits in den Genuss einer ausgedehnten Yogastunde mit Asanas und Pranayama gekommen ist, kennt das Gefühl des „aufgeräumt/geordnet seins“ – hier z. B. spüre ich für mich besonders Shauca.

 
Das zweite Prinzip: SANTOSHA – Zufriedenheit

Jeder kennt das… wir können mindestens 5(0) Dinge aufzählen, die wir ungerechterweise nicht haben (wie war das mit der Finca am türkisblauen Ozean). Wenn es aber darum geht, die Dinge aufzuzählen, über die wir verfügen und die uns zufrieden machen und Glückseligkeit bescheren, dann müssen wir manchmal schon ein wenig länger überlegen. Und genau darum geht es bei Santosha. Das Leben und die Welt so anzunehmen wie sie ist, täglich ein fettes „JA“ zum Leben hinaus zu schreien und ohne große Erwartungen durchs Leben zu gehen. Denn erst wenn Erwartungen nicht eintreffen oder wir uns zu stark auf das versteifen, was wir nicht haben, kommt es zu Unzufriedenheit und Frust.
Santosha nutze ich gerne als Intention für mein Yoga am Morgen. Da erfreut man sich gleich doppelt an einer lieben SMS am Morgen, einem Lächeln auf dem Weg zur Arbeit oder einer warmen Umarmung nach Feierabend! Keep smiling!

 
Das dritte Prinzip: TAPAS – Feuer, baby!
 
Oder auch: Selbstdisziplin! Denn das bewusste Einhalten von Disziplinen (z. B. jeden Morgen 5 Minuten Meditation) zeigt uns erst was wir benötigen und was nicht. Jeder hat Dinge, zu denen er sich zwingen muss – morgens auf die Yogamatte zu hopsen, den Kaffeekonsum einzuschränken oder den Fernseher auszulassen um sich stattdessen einem guten Buch oder einem Gespräch zu widmen. Der bewusste Verzicht (auf den Kaffee) oder das Überwinden der Faulheit (morgens auf die Matte) zeigt einem dann, wie wunderbar man sich doch fühlen kann! Das wiederrum beflügelt vielleicht sich am nächsten Tag noch einmal aufzuraffen. Wenn wir durchhalten, obwohl es oft so schwer fällt, dann spüren wir Tapas in vollen Zügen. Und irgendwann „brennt“ man für eine Sache so sehr, dass das Aufraffen gar nicht mehr so schwer ist!

 
Das vierte Prinzip: SWADHYAYA – Selbststudium

Wörtlich: „an etwas nahe herangehen“. Gemeint ist sowohl das Studium des eigenen Selbst, als auch das Studium der spirituellen Schriften. In sich selbst hineinschauen, sich beobachten, sich selbst zu erfahren. Während der Yogapraxis genau in sich hinein zu hören und sich zu fragen wie sich diese oder jene Haltung auf einen Selbst auswirkt. Fühle ich mich gut oder ist es mir unangenehm? Gibt es Parallelen im Alltag? Warum reagiere ich so oder so auf eine Situation. Sei Dein Lehrmeister und schule so dein Bewusstsein! Und das Studieren von spirituellen, religiösen oder philosophischen Texten kann hier sehr hilfreich sein und als Inspiration dienen.

 
Das fünfte Prinzip: ISHVARAPRANIDHAYA – Hingabe

Oder schlicht weg: Gottvertrauen. Hier ziehen jetzt viele vielleicht (und ich muss gestehen das habe ich auch!) die Augenbraue hoch und denken  „och nö, also doch Religion!“, aber hier spielt es keine Rolle wie Gott oder etwas Größeres definiert ist. Gemeint ist eher, sich „dem Schicksal hinzugeben“, wenn wir bereits unser Bestes getan haben oder wie der Düsseldorfer sagen würde: et hätt noch emmer joot jejange (es wird schon gut gehen! es wird sich schon alles fügen!). Für mich heißt es auch, sich selbst zu vertrauen alles richtig gemacht zu haben und nicht zu streng mit sich selbst zu sein! Gerade in der Yogapraxis ist ein Loslassen des Alltags, wenn auch an manchen Tagen nur für ganz kurze Zeit, durchaus möglich und führt zu mehr Energie und Konzentration! Ich finde Ishvarapranidhaya (ein Gruß an alle Yogalehrer-Azubis, die sich gerade fragen, wie man sich dieses Wort merken soll!) ist eine tolle Sache! Es ist bewusst so allgemein gehalten, dass es jedem frei steht, dem Göttlichen, dem Höheren, dem Universellen eine Form zu geben. Wichtig ist nur sich mit ganzem Herzen einer Sache hinzugeben und zu vertrauen, ohne Ängste und Zweifel. Das wiederrum führt zu einem Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit!
 


Think about it!
 

 





 

 

 


 

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